Freitag - 29.03.2024
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Vorfreude auf Weihnachten

Vorfreude auf Weihnachten


Das Jahr 2021 zählt nur noch wenige Tage, doch bevor wir 2022 einläuten, kommt die (Vor-)Weihnachtszeit und mit ihr zahlreiche köstliche Traditionen und Bräuche.

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Auf der ganzen Welt sind teilweise jahrhundertealte Traditionen zu finden und auch wenn heutzutage viele dieser Bräuche der Adventszeit, an Weihnachten und Neujahr nicht mehr ganz dem ursprünglichen Zweck dienen und womöglich manch einem der eigentliche Gedanke hinter kulinarischen Traditionen und regionalen Bräuchen fremd ist, so schweb dennoch Jahr für Jahr der Duft traditioneller Speisen in den Küchen von Genießern. Je nach Region unterscheiden sich diese Traditionen selbst innerhalb eines Landes deutlich voneinander, so auch in Österreich: Während im Westen das „Birabrot“ (Birnenbrot) oder „Mutschera“ (ein weiterer Name für Kletzenbrot) mit einem Stamperl aufgetischt wird, werden in Tirol gerne Weihnachtskrapfen gegessen und im Osten erfreut man sich an den verschiedensten Strudeln. Bei unseren Nachbarn in Südtirol gehören die Zelten, das traditionelle „Früchtebrot“ mit orientalischen Zutaten und südlichen Früchten sowie einem ordentlichen Schuss Rum, zur Weihnachtszeit einfach dazu und in Bayern gibt es in vielen Haushalten am 24. Dezember klassisch Würstl zu essen, dazu gibt es Kraut und Kartoffelsalat. An den folgenden Feiertagen darf das Essen dann schon opulenter ausfallen und so kommen z.B. „Entenbradl“ mit Klößen, Rotkohl und Co. oder „Karpfen blau“ auf den Tisch. Was es sonst noch für Traditionen gibt? Wir nehmen Sie mit auf einen kurzen Streifzug durch die (Vor-)Weihnachtszeit.

Mettensuppe und Blattlstock

In vielen katholisch geprägten Regionen – allen voran in Salzburg – hat die „Mettensuppe“ an Weihnachten einen fixen Platz auf der Speisekarte. Die Basis für das Gericht ist eine selbstgemachte Rindsuppe zu der Suppennudeln sowie Mettenwürste (Frankfurter und/oder Weißwürste) dazukommen. Die Suppe wurde einst nach der Mitternachtsmette serviert, als Stärkung nach der Fastenzeit, denn mit der Christmette geht auch das Fasten zu Ende. Auch wenn das Adventsfasten nicht mehr vom katholischen Kirchenrecht verlangt wird, ist der 24. Dezember vielerorts als Fastentag geblieben. Die Mettensuppe symbolisiert quasi das Ende der Fastenzeit und den Beginn des Schlemmens zur Weihnachtszeit. Ein typisches Osttiroler Weihnachtsessen ist der Blattlstock. Das reichhaltige Gebäck besteht aus tellergroßen Schichten – abwechselnd eine Schicht aus gebackenem Germteig und eine Schicht aus Mohnfülle. Während früher ein Blattlstock bis zu 20 Schichten haben konnte, begnügt man sich heute durchaus mit weniger Schichten. Die zerlassene Butter, welche über die oberste Schicht gegossen wird, darf jedoch nicht fehlen.

Karpfen oder Würste?

Als beliebtester Weihnachtsfisch gilt in vielen Regionen der Karpfen, dessen Fleisch in der kalten Jahreszeit am besten schmeckt. Vor allem in Wien präsentiert sich der Fisch an diesem Tag in einem goldbraunen Gewand aus knuspriger Panier, dazu wird klassisch ein Mayonnaise-Salat gereicht. Aber auch in der Suppe, als Filet oder Sülzchen kommt der Karpfen im Osten als traditionelles Weihnachtsessen daher. Während der Fisch um den 24. Dezember herum in Wien nicht wegzudenken ist, spielt er im Westen als Feiertagsspeise keine große Rolle. Hat er noch nie, denn in Vorarlberg zum Beispiel genießt man lieber „Geschwollene“, das sind Kalbsbratwürste ohne Haut. Dazu gibt’s ein Sauerkraut, Saure Rüben oder auch Kartoffelsalat. Hier macht sich die Nähe zu Deutschland bemerkbar, denn die Wurst ohne Haut ist im Süden Deutschlands ebenfalls gerne gesehen und wird dort als Wollwurst oder auch Nackerte bezeichnet. Zum Weihnachtsfest darf es in Bayern gerne ein Entenbraten sein, der zusammen mit Knödel oder Kartoffelbrei und Rotkohl serviert wird. Während heutzutage an den Festtagen mehr Geflügel gegessen wird, gab es früher auf dem Land die sogenannte „Mettensau“. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember war es Tradition ein Schwein zu schlachten und nach der Christmette fand anschließend in den Haushalten ein Schlachtfest statt – ein kulinarischer Höhepunkt für die ganze Familie, denn Fleisch galt als rare Delikatesse. Neben Schweinsbraten, Blut- und Leberwürsten gehörte auch hier die Mettensuppe zum Festessen dazu. Würste mit Kraut, Kartoffelsalat oder mit gerösteten Kartoffeln sind als Weihnachtsessen jedoch nie aus der Mode gekommen.

Genussvolle Zeit

Neben den regionalen Besonderheiten gibt es auch Köstlichkeiten, die in Österreich beinahe überall zu finden sind. Wie beispielsweise das Kletzenbrot, welches eines der ältesten Weihnachtsgebäcke ist und vor allem im österreichischen, schwäbischen und bayrischen Raum gerne gegessen wird. Es stammt aus dem bäuerlichen Bereich, wo der Brauch, Birnen zu trocknen und dann für verschiedenste Gerichte zu verwenden, eine sehr lange Tradition hat. Einst war das Kletzenbrot ein einfaches Roggenbrot, in das nur Kletzen (Most- oder Kletzenbirnen), Hutzeln (feinere Dörrbirnen) und Zwetschken eingebacken wurden. Erst später kamen andere Trockenfrüchte wie Rosinen oder Feigen sowie Nüsse dazu. Die Rezeptur variierte von Familie zu Familie. Das Kletzenbrot hat mehrere regional unterschiedliche Bezeichnungen: Birnenbrot, Hutzenbrot, Zelten, Berewecke, Multschera, Klowabrot, Rauwutzl und und und – vorzüglich schmecken tun sie alle. Das saftige, dunkelbraune, würzig-süße Brot wird in Wecken-, Laib- und Kastenform hergestellt und ist sehr lange haltbar – wenn es nicht gleich aufgegessen wird. Ja, die kalte Jahreszeit ist wahrlich eine genussvolle Zeit. Brote, Stollen, Kekse – in der Weihnachtszeit gibt es eine Menge an köstlichen Rezepten, die darauf warten ausprobiert zu werden. Ein Tipp: Ein Blick in Omas Rezeptbuch kann nie schaden. Da stehen oftmals die besten „Geheimrezepte“ für traditionelle Speisen.

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