Kürzlich wurde die 1. Bayerische Fleischerschule in Landshut zum Schauplatz eines feierlichen Festakts, bei dem die Absolventen des Meisterkurses und der Fleischsommelier-Ausbildung ihre wohlverdienten Meisterbriefe und Zertifikate entgegennehmen durften. In einem festlichen Rahmen im Zeughaus der Förderer versammelten sich rund 100 Gäste, um diesen bedeutenden Moment zu feiern und die Leistungen der Absolventen zu würdigen.
Stolz und Dankbarkeit im Mittelpunkt der Feier
Barbara Zinkl-Funk, Schulleiterin und Geschäftsführerin der Fleischerschule, zeigte sich sichtlich stolz auf die Teilnehmer: „Ihr seid die Fach- und Führungskräfte, die unsere Branche so händeringend sucht!“. Mit emotionalen Worten gratulierte sie allen zu ihrer bestandenen Prüfung und ermutigte sie, diesen besonderen Erfolg in vollen Zügen zu genießen. „Ihr habt bereits das geschafft, wovon unsere Nationalelf noch träumt. Ihr habt euch den Titel geholt und damit euer eigenes Sommermärchen wahr werden lassen!“
Florian Lang, Prüfungskammervorsitzender der Meister, führte in seiner Ansprache humorvoll aus: „Ihre Endgegner waren nicht Portugal, Frankreich oder Belgien, sondern Steuerrecht und Buchführung.“ Diese Bemerkung unterstrich den hohen Anspruch, den die Teilnehmer während ihrer 12-wöchigen intensiven Ausbildung an sich selbst hatten. Insgesamt 24 Teilnehmer aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich arbeiteten im 454. Meisterkurs der 1. BFS hart daran, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern.
Die Ausbildung umfasste vier anspruchsvolle Theorie- und Praxisteile, die die Absolventen auf Herz und Nieren prüften. Im Praxisteil lernten sie das Zerlegen von Fleisch sowie die Kunst der Wurstproduktion. Im Theorieteil wurden Themen wie Lebensmittelhygiene, Steuerrecht und Arbeitspädagogik behandelt. Die Teilnehmer meisterten all diese Herausforderungen mit einem herausragenden Ergebnis: einer Bestehensquote von 100 Prozent.
Auszeichnungen für hervorragende Leistungen
Christian Läpple, Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, lobte die Jungmeister für ihre beachtliche Leistung in den vergangenen Wochen und Monaten. „Sie haben sich weitergebildet, viel neues Wissen dazugewonnen und wertvolle Qualifikationen erworben. Darauf können Sie sehr stolz sein!“
Zum krönenden Abschluss verlieh Läpple den Absolventen die „Meisterehre, Meisterwürde und den Meistertitel“. Neben dem Meisterbrief erhielten sie das silberne Meister-M sowie das exklusive Landshuter Schuldiplom, das seit der Gründung der Schule im Jahr 1928 unverändert bleibt.
Die Bedeutung des Fleischsommeliers
Neben den Meisterabsolventen wurden auch 14 Teilnehmer der neuntägigen Weiterbildung zum Fleischsommelier verabschiedet. Diese Gruppe setzte sich aus engagierten Fachleuten aus Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und sogar einem Teilnehmer aus Österreich zusammen. Unter ihnen war der 35-jährige Christof Schneider aus Wien, der in seiner Waldgut-Bauernladen-Filiale regionale und saisonale Produkte in höchster Qualität anbietet. Um seinen Kunden eine noch bessere Beratung bieten zu können, entschied er sich für die Weiterbildung zum Fleischsommelier an der 1. BFS.
Im Rahmen dieser Weiterbildung erlernten die Teilnehmer, Fleisch in all seinen Facetten zu analysieren und zu interpretieren. Der Sensoriker Prof. Manfred Winkler stellte fest: „Und auch hier liegt im ‚Wie‘ der ganze Unterschied.“