Die Lammfilets wurden vor der Verkostung auf dem Grill zubereitet.
Rechtzeitig vor Ostern fanden sich 40 Juroren in der Weber Grillakademie Wien Süd in Brunn am Gebirge ein, um insgesamt 20 verschiedene Lammfleisch-Verkostungsproben zu bewerten – 13 davon aus Österreich, sieben aus der ganzen Welt. Ziel der Verkostung war es, eine Momentaufnahme des am heimischen Markt erhältlichen Angebotes von Lammfleisch zu machen, die Verkostung erhob demnach keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Repräsentanz. Auch sollte es keine Sieger und keine Verlierer geben, vielmehr sollten die Besonderheiten festgestellt, sensorische Unterschiede erkannt und Einflussfaktoren auf die sensorische Qualität diskutiert werden.
Das Ergebnis des vor Ort ermittelten Gesamteindrucks sprach jedoch eine klare Sprache: Die ersten sechs am besten beurteilten Fleischproben stammten allesamt aus heimischen Betrieben. Die höchste Punktebewertung im spontanen Gesamteindruck gab es für ein Ab-Hof-Programm aus Gmunden, gefolgt vom größten Lamm-Markenprogramm Österreichs, dem Ja!Natürlich Bio-Lamm, den dritten Platz im Gesamteindruck erreichten ex aequo das „Shoafbauer“-Lamm (Ab-Hof-Kärnten) und das ZZU-Bio-Lamm (Hofer). An siebenter Stelle wurde das beste ausländische Lammfleisch beurteilt, das Irische Lamm.
Heimisches Lammfleisch meist jünger als die Konkurrenz
Grund für die herausragende Platzierung der heimischen Fleischproben liegt erfahrungsgemäß daran, dass das heimische Lammfleisch von Tieren stammt, die in der Regel vier bis fünf Monate jung sind, jedenfalls aber jünger als sechs Monate. International stammt das Lammfleisch von Tieren, die bis zu einem Jahr alt werden und die mit zunehmendem Alter ein intensiveres Aroma entwickeln. Das Einzigartige des österreichischen Junglamms liegt genau im Fehlen dieses intensiven Aromas und einer besonders zarten Fasertextur. Es zeichnet sich weiters durch seinen dezenten feinwürzigen und damit völlig unaufdringlichen Geschmack aus und ein unverwechselbares frisches Aroma.
Die insgesamt 20 Fleischproben wurden blind verkostet. Es handelte sich immer um ein ausgelöstes Rückenfilet, das auf die gleiche Weise zubereitet wurde. Bewertet wurden die Kriterien: Aussehen im Rohzustand, Geschmack/Aroma, Textur/Zartheit und Saftigkeit.
Durchschnittskonsum weniger als 1 kg/Kopf
Insgesamt rund 400.000 Schafe gibt es in Österreich, 17.000 Schafhalter vermarkten 330.000 heimische Schafe und Lämmer jährlich, wo wir bei einem Selbstversorgungsgrad von 75 Prozent liegen. Der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt aktuell 1,0 kg/Jahr, der Pro-Kopf-Verzehr/Jahr liegt bei 0,6 kg.
War früher Lammfleisch ein „Arme-Leute-Essen“ hat sich sein Image zwischenzeitlich gänzlich gewandelt. Nun bereichert es das Speisenangebot und bietet eine gute Möglichkeit des nachhaltigen Fleischkonsums.
Gesamtbewertung
- Beiskammer-Junglamm (Maximarkt): 4,08
- Ja!Natürlich Junglamm: 4,01
- Shoafbauern-Lamm: 3,97
- ZZU Bio-Lamm: 3,97
- Premium Lamm: 3,89
- Mattigtaler Lamm: 3,83
- Irisches Lamm: 3,73
- Salzburger Berglamm: 3,67
- Neuseeländisches Lamm Silver Fern: 3,67
- Pielachtaler Gourmet-Lamm: 3,66
- Weizer Berglamm: 3,66
- Donauland Lamm (Spar): 3,65
- Englisches Lamm: 3,61
- Nordsee-Lamm: 3,57
- Kaiser Lamm (Lidl, Transgourmet): 3,54
- Ashley Lamm aus Neuseeland: 3,54
- Tiroler Berglamm: 3,45
- Osttiroler Berglamm: 3,16
- Donald Russel-Lamm (Schottland): 2,98
- Nordirisches Lamm: 2,83