Nur die reine Natur macht den besten Geschmack.
Ich wollte immer schon heimische Fische züchten. Vor ca. 10 Jahren traf ich mich mit einem guten Freund in Frein an der Mürz, im Naturpark Oberes Mürztal. Beim Reden stellten wir fest, dass wir uns beide für Fischzucht interessieren und Frein als guten Standort hielten. Wir begannen einen geeigneten Platz zu suchen. Es dauerte nicht lange und wir wurden fündig“, erzählt Fritz Pink über die Entstehung von „Freiner Biofisch“. Mit dem idyllischen Frein fanden die beiden also den idealen Ort, um dort ihre Biofische artgerecht in ihrem natürlichen Lebensraum aufwachsen zu lassen. Das fast gänzlich unberührte Bergtal bildet eine traumhafte Kulisse und in dem kristallklaren Bergwasser können die Bio- Fische langsam heranwachsen. Die Teiche liegen auf fast 900 m Seehöhe – hier erreicht das Wasser im Winter eine Temperatur um den Gefrierpunkt und im Sommer nicht über 12 Grad Celsius. Saiblinge, Berg- und Lachsforellen finden in den Teichen viel Platz und somit auch viel Raum für Bewegung. Das und die Tatsache, dass die Fische mit reinstem Biofutter aufgezogen werden bringt am Ende einen wohlschmeckenden, gesunden Fisch hervor. „Denn nur die reine Natur macht den besten Geschmack“, ist sich Fritz Pink sicher.
Bio macht den Unterschied
Seit dem Jahr 2015 gibt es den „Freiner Biofisch“ und die Teiche sind heute sogar sowas wie eine Attraktion im Dorf. Zum Betrieb gehören 9 Zuchtteiche mit je 90 m3, ein Teich mit ca. 2000 m3 sowie ein großer Angelteich mit ca. 12000 m3 – und dabei wird einheitlich auf Bio gesetzt. „Meine Frau und ich und auch mein Partner ernähren uns seit vielen Jahren mit Bio-Lebensmitteln, nach Möglichkeit aus der Region. Aus dieser persönlichen Neigung heraus haben wir uns für Bio entschieden, aber auch weil wir einen Beitrag für eine nachhaltige Umwelt leisten wollen“, so der Steirer über die Beweggründe Bio-Fisch zu züchten. Doch wie unterscheidet sich ein Bio-Teich von einem regulären Teich? „Wir verwenden nur natürliche Baustoffe. An den Teichrändern Holzplanken, am Boden Bachschotter. Kristallklares Wasser aus dem Freinerbach mit genug natürlichem Sauerstoff. Wir verwenden keinerlei Chemie! Gefüttert werden unsere Bio-Fische mit reinem zertifiziertem Bio-Futter. Konventionelle Fischzuchten haben meist betonierte Becken, oft künstlichen Sauerstoffeintrag und wegen hoher Besatzdichten auch Chemikalien in Verwendung“, erklärt Fritz Pink. Auch bei der Anzahl an Fischen im Teich gibt es Unterschiede zur konventionellen Fischzucht. „In den Zuchtteichen halten wir pro m3 ca. 4-7 kg Fische. Im mittleren Teich ca. einen kg Fisch pro m3. Im großen Teich 0,03 kg Fisch/m3. Bei der Bio-Fischzucht darf man nicht mehr als 10-25 kg Fisch pro m3 halten. Diesen Wert unterschreiten wir freiwillig um ein Vielfaches. Deswegen haben unsere Fisch viel Platz zum Schwimmen, was man an deren festen Fleisch merkt. Bei konventionellen Fischzuchten gibt es Besatzdichten von 50kg/m3 und darüber“, ergänzt Pink, der mit voller Leidenschaft die Bio- Fischzucht betreibt.
Geräuchert und natur
Die fangfrischen Bio-Fische (Bergsaibling, Bergforelle und Lachsforelle) sowie ausgewählte Räucherfische sind dann im „Freiner Fischerhaus“ erhältlich. Portionsgrößen, Filet natur oder natürlich der Großfisch küchenfertig geputzt – je nachdem wonach einem ist. Bio sind sie alle. Auch die Fische, die jeder selbst aus dem Teich ziehen kann. Nur derzeit leider nicht, da macht Corona einen Strich durch die Rechnung. „Beim Angelteich befindet sich ein kleines Bistro. Das ist noch nicht ganz fertig gebaut und wegen Corona dürften wir es derzeit sowieso nicht betreiben. Wir hoffen, dass wir im Spätsommer mit dem Betrieb an Wochenenden starten können“, hofft Fritz Pink. Am beliebtesten bei den Kunden ist die Lachsforelle in geräucherter Variante und das Filet natur. Auch beim geräucherten Fisch geht es natürlich zu: „Unsere Zutaten sind Bio-Fisch, Salz aus Österreich und reines Buchenholz. Sonst nichts“, merkt der Fischzüchter an. Auch im steirischen Betrieb hat sich der Arbeitsalltag corona-bedingt verändert. „Die Gastronomie ist total ausgefallen. Bio-Supermärkte, der gehobene Fachhandel und Onlinehändler haben den Ausfall der Gastronomie allerdings ausgeglichen. Wir haben strenge Vorsichts- und Hygienemaßnahmen, um Infektionen zu vermeiden – beim Kundenkontakt im ab-Hof-Verkauf aber auch innerhalb des Betriebes“, erzählt Pink. Ab dem Spätsommer soll der Ab- Hof-Verkauf auch am Freitag und Samstag angeboten werden. Und dann ist es hoffentlich auch wieder möglich im Bistro fangfrischen Fisch zu genießen und selbst die Angel auszuwerfen.
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Info
Freiner Biofisch Frein 65 A-8694 Frein an der Mürz Tel. +43 (0)650/911 21 00 office@freinerfisch.at www.freinerfisch.at
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