Mit der Landwirtschaft geht eine große Verantwortung einher. In unserer Branche geht es nicht nur um Produktivität, sondern auch um Vertrauen und Verbindung zu jenen Menschen, die unsere Produkte konsumieren. Mit Transparenz können wir Konsumentinnen und Konsumenten für uns gewinnen und bewusstere Kaufentscheidungen fördern. Um ein klares Zeichen dafür zu setzen, dass wir nicht „nur“ Nahrungsmittel herstellen, sondern uns auch für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, müssen wir die Menschen aber auch hinter die Kulissen blicken lassen. Sprich: Wir müssen unsere Stalltüren öffnen.
Tierhaltung steht im Zentrum der täglichen Arbeit vieler Landwirtinnen und Landwirte. Wir wissen, dass zum Beispiel die Rindermast auf einem Hof viel mehr als nur ein wirtschaftliches Unterfangen ist. Von der Auswahl der Rassen über die Haltungsform bis zur Fütterung – jedes Detail soll sorgfältig bedacht werden. Doch ebenso wichtig sind Faktoren wie Verantwortung gegenüber den Tieren und der Umwelt. Effiziente Fütterung und der Einsatz erneuerbarer Energiequellen sind nur einige der nachhaltigen Ansätze, über die es sich nachzudenken lohnt.
Eine Öffnung der Stalltür kann nicht nur eine Einladung, sondern auch eine Chance sein – den Menschen zu zeigen, dass die Rindermast nicht nur verantwortungsbewusst, sondern auch nachhaltig praktiziert werden kann. Es ist unbedingt notwendig, dass Konsumentinnen und Konsumenten wissen, woher ihr Rindfleisch – und natürlich alle anderen tierischen Lebensmittel – kommen und wie die Tiere gehalten wurden. Erst mit diesen Informationen wird eine bewusste Kaufentscheidungen ermöglicht und Vertrauen geschaffen. Eine offene Stalltüre kann die Verbindung zwischen Produzierenden und Konsumierenden nachhaltig stärken.
Es liegt an uns, diese Chance zu ergreifen und den Wert unserer verantwortungsbewussten Landwirtschaft in Österreich in den Fokus zu rücken. Dazu müssen wir uns jedoch zunächst einmal selbst die Frage stellen: Bin ich bereit, meine Stalltüren zu öffnen? Lautet die Antwort nein, dann produzieren wir vielleicht selbst noch nicht so, wie wir es eigentlich gerne würden. Und dann ist es ganz klar an der Zeit, etwas zu verändern.