Wenn es um den Anbau und Vertrieb von Bioprodukten in Österreich geht, ist der Adamah Biohof aus dem Marchfeld/Niederösterreich ganz vorne mit dabei. Was mit einem Sprung ins kalte Wasser begann, hat sich über die Jahre hinweg zu einem regionalen Vorzeigebetrieb entwickelt. Rund 80 Mitarbeiter sorgen dafür, dass auf den 100 Hektar Ackerfläche die unterschiedlichsten Gemüse- und Obstsorten gedeihen, schonend geerntet werden und schließlich in bester Qualität zu den Kunden kommen.
Wie alles begann
Eine landwirtschaftliche Ausbildung hatten Gerhard und Sigrid Zoubek nicht, als sie die Landwirtschaft von Sigrids Familie im Marchfeld übernahmen. Dafür jede Menge Enthusiasmus, Neugierde und Experimentierfreudigkeit. Von Beginn an haben die beiden auf Raritäten und Vielfalt gesetzt und so bauten die Zoubeks im Jahr 1997 zusammen mit Peter Lassnig, benachbarter Biologe und damaliges Vorstandsmitglied der Arche Noah, erstmals ihr eigenes Gemüse an: Verschiedene Kürbissorten, Haferwurzen und Erdmandeln sollten es sein. Im selben Jahr noch stellten sie den elterlichen Betrieb auf Bio um und verkauften 1998 erstmals ihre Produkte beim Markt auf der Wiener Freyung. Das sollte schließlich auch der Grundstein der Direktvermarktung sein. Die „Junglandwirte“ waren stets offen für Neues und entdeckten bei einer München-Reise erstmals das Konzept „Abokisten“. Begeistert von der Idee, selbst angebautes Bio-Gemüse direkt zu den Kunden zu liefern, wandten sich die Zoubeks an Bio- Bauer Günter Achleitner, der in Oberösterreich bereits seine Bio-Kisten per Hauszustellung vertrieb. Gedacht, getan – 2001 erhielten die ersten Kunden in Wien (damals nur im 21. und 22. Bezirk) sowie Gänserndorf ihr Bio-Kistl mit erntefrischem Bio- Gemüse und Bio-Obst geliefert.
Raritäten und Bodenfruchtbarkeit
Heute, einige Jahre später, ist nicht nur der Kundenstamm deutlich gewachsen, sondern auch das Produktsortiment. Nordöstlich von Wien gedeihen im Marchfeld auf rund 100 Hektar Ackerfläche die Bio-Köstlichkeiten der Familie Zoubek. Grob aufgeteilt in die Kategorien „Feldgemüse“, „Feingemüse“, „Getreide“ und „Kräuter“ wachsen hier von Ochsenherzkarotten, Gurken, Radieschen über Roggen, Weizen und Dinkel bis hin zu Basilikum und Saflordistel so manche Raritäten. Manch einer ist dabei ganz überrascht, was in Österreich alles wächst. Oder wussten Sie, dass es Bio-Süßkartoffeln aus Niederösterreich gibt? Bei der biologischen Bewirtschaftung der Äcker geht es der Familie Zoubek nicht nur darum, Pestizide oder chemisch hergestellte Düngemittel wegzulassen oder umweltbelastende Mittel gegen erlaubte Hilfsmittel auszutauschen, sondern es steckt viel mehr dahinter. Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit spielt dabei eine ganz wesentliche Rolle. Diese basiert auf einer gezielten Humuswirtschaft, also dem Aufbau des Bodens und der Erhöhung des Humusgehaltes. Und so funktioniert´s: Eine schonende Bodenbearbeitung, Zwischenbegrünungen und Gründüngung sowie eine vielfältige Fruchtfolge lassen Schädlinge und Krankheiten erst gar nicht aufkommen. Für eine natürliche Fruchtbarkeit des Bodens sorgen Klee, Bohnen oder Erbsen (Pflanzen aus der Familie der Schmetterlingsblütler), die in Symbiose mit Bakterien den in der Luft im Überfluss vorhandenen Stickstoff binden. Pressrückstände der produzierten Pflanzenöle sowie wertvoller Kompost geben dem Boden Nährstoffe zurück. Das versteht man am Biohof Adamah unter Bio-Landwirtschaft.
Teamwork
Wenn alle an einem Strang ziehen, geht es einfach besser – das weiss man auch am Adamah Biohof. Das Familienunternehmen ist mit den Jahren gewachsen und neben Gerhard und Sigrid Zoubek arbeiten auch die Kinder sowie ihre Partner am Herzensprojekt „Adamah“ mit. Unterstützt werden sie dabei von rund 80 Mitarbeitern. Um ein vielfältiges Bio-Sortiment anbieten zu können, arbeitet die Familie mit sorgfältig ausgewählten Bio- Partnern zusammen. So gibt es beim Adamah auch nachhaltige Haushaltsartikel, Bio-Wein sowie Brot und Gebäck in Bioqualität. Direkt am Hof in Glinzendorf befindet sich ein liebevoll gestalteter Bio-Laden. Damit das Einkaufen ein Erlebnis wird, kann Groß und Klein ein Blick in den Kräutergarten und Tiergehege werfen. Besuch ist generell zu den unterschiedlichsten Events willkommen. Interessierte können bei Exkursionen nachverfolgen, wie das Bio-Gemüse den Weg vom Feld in die Kisten findet oder bei Kräuterworkshops mitmachen. Einer der wichtigsten Vertriebswege ist jedoch das Abo- Biokistl. Dabei sucht sich der Kunde online selbst einzelne Produkte aus dem Sortiment zusammen und gibt es in sein Kistl oder wählt bereits fertige Kistl aus. Bio-Gemüse- und Obst-, Rezept- oder Jausen- Kistl können dann nur einmal oder öfters bestellt werden. Die Frequenz sucht sich der Besteller selbst aus, auch ob das Kistl dann nach Hause, ins Büro oder an eine andere Adresse geliefert wird. Wie alles funktioniert, wird auf der Homepage genau erklärt. Was „Adamah“ überhaupt bedeutet, sei an dieser Stelle auch noch erklärt: Zufällig stolperte Sigrid Zoubek beim Durchblättern einer Umweltzeitschrift über das hebräische Wort Adamah, das soviel wie „Ackerboden – lebendige Erde“ bedeutet. Ein passender Name für einen Hof, bei dem „lebendige Erde“ nicht nur ein Begriff ist, sondern ganz danach gewirtschaftet wird.
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Info
- Adamah Biohof
- Sonnenweg 11 A-2280 Glinzendorf
- Tel. +43 (0)2248/2224
- biohof@adamah.at
- www.adamah.at
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