Fisch ist ein wertvolles Lebensmittel, das aus der leichten, gesunden Küche nicht mehr wegzudenken ist.
Dabei schmeckt er nicht nur gut, sondern ist auch reich an leichtverdaulichem Protein, Vitamin D, Jod und Omega-3-Fettsäuren. So sorgt Vitamin D für gesunde Knochen, Jod für eine gut funktionierende Schilddrüse und die viel gepriesenen Omega-3-Fettsäuren im Fischfett vermindern die Zusammenballung der Blutplättchen und verbessern dadurch die Fließeigenschaft des Blutes. Ein bis zwei Mal sollte Fisch daher unbedingt auf dem wöchentlichen Speiseplan stehen, wobei es durchaus einmal fetterer Fisch sein darf.
Aquakultur versus Wildfang
Die Meere sind überfischt und daher boomt die Zucht in Aquakulturen. Inzwischen stammt jeder dritte Fisch aus dieser gezielten Fischzucht. Für die Gewässer ist diese Zucht jedoch oft problematisch. Der Einsatz von Antibiotika, von Düngemitteln für die als Fischfutter dienenden Algen und die Ausscheidungen der Fische belasten die Gewässer enorm. Empfindliche Ökosysteme können so auf Jahrzehnte stark geschädigt werden. Vor allem Lachse, Garnelen oder Pangasius stammen aus Aquakultur. Gerade bei der Garnelenzucht werden enorme Mengen an Medikamenten, Antibiotika und Wachstumsbeschleuniger verfüttert, alles Stoffe die auch der Konsument schlussendlich auf den Tisch bekommt. Österreich ist ein Fischimportland, denn nicht einmal 10 Prozent des Fischbedarfs wird im Inland produziert. Die in Österreich erzeugten Fische wie Forellen, Saiblinge, Lachsforellen, Zander oder Karpfen werden fast ausschließlich direkt von den Erzeugerbetrieben verkauft, denn die hohe Qualität und Frische ermöglicht einen Absatz in der heimischen Gastronomie und im Ab-Hof- Verkauf.
Doch das Konsumverhalten beginnt sich zu ändern, die Nachfrage nach heimischer Fischvielfalt und Top-Qualität steigt. Engagierte Fischzüchter suchen unabhängig voneinander nach Möglichkeiten, verschiedene Fische in heimischer Aquakultur zu züchten. So erzeugen die Direktvermarkter von „blün“ besten heimischen Wels in der einzigen Aquaponikanlage Österreichs am Stadtrand von Wien. Sie produzieren jährlich 20 Tonnen Afrikanischen Raubwels, ökologisch und energieeffizient. Auch die Alpengarnelen aus Hall in Tirol sind einzigartig. Ohne chemische Zusätze und frei von Antibiotika werden die White Tiger Garnelen in reinem Tiroler Quellwasser gezüchtet.
Nur ein verschwindend kleiner Teil der Zander, die auf unseren Tellern landen, kommt aus heimischen Gewässern. Der Seewinkler Zander von der Fischzucht Müllner in Pamhagen ist eine hervorragende heimische Alternative für diesen vor allem in der Gastronomie äußert gefragten Speisefisch, nachhaltig und antibiotikafrei, im Gegensatz zu den Billigimporten aus Kasachstan.
Auch für Störe begeistern sich bereits einige Produzenten, doch weil Störe erst nach 20 Jahren geschlechtsreif sind, ist diese Zucht extrem schwierig und langwierig. Gerade für die heimischen „Raritäten“ sind viele Kunden bereit, deutlich mehr zu bezahlen.
Sowohl bei den Kunden als auch bei den Produzenten steht der Nachhaltigkeitsgedanke im Vordergrund.