Mittwoch - 24.04.2024
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Yacon – Gemüse und Obst zugleich

Die Yacon ist eine sehr robuste Pflanze und wächst in Südamerika bis in eine Seehöhe von 3.000 Metern. Sie stammt aus den Hochebenen Kolumbiens und ist in Südamerika weit verbreitet. Bei uns ist sie eine Rarität, einige wenige Bauern kultivieren sie, ansonsten ist sie etwas für Privatgärtner. Doch sie ist eine ertragreiche Pflanze, deren Knollen vielseitig verwendbar sind. So ist sie ein möglicher Bestandteil im Winter von Gemüsekisterln für Direktvermarkter, die auf der Suche nach Raritäten sind. Aus der Familie der Korbblütler ist die Yacon (Smallanthus sonchifolius) mit der Sonnenblume und der Topinambur verwandt und bildet süßkartoffelähnliche Knollen aus, die wie Dahlienknollen in Bündeln wachsen. Oberirdisch entwickelt die krautige Pflanze zahlreiche dicke Stiele und Stängel aus, mit großen tabakähnlichen Blättern. Im Herbst erscheinen kleine, sonnenblumenähnliche Blüten. Die Pflanze kann sechs bis acht bis zu drei Meter lange Triebe an einem Stock entwickeln und ist also eine imposante und dekorative Pflanze im Gemüsegarten.

Wandelbare Knollen

Gegessen werden die Knollen, die im späten Herbst ausgegraben werden, am besten, wenn der erste leichte Frost an den Blättern Spuren hinterlassen hat. Das Ausgraben erweist sich als etwas schwierig, denn die bis zu 30 cm langen und 800 g schweren Knollen brechen sehr leicht. Daher schneidet man zuerst die Triebe etwa 40 cm über dem Boden ab und legt den Wurzelstock im Radius von 60 cm frei, lockert die Knollen und versucht, den Stock im Ganzen herauszuheben. Der ganze Stock kann schon einmal 5 Kilogramm wiegen. Geerntet werden die langen Knollen, die frostfrei, aber kühl einige Monate gelagert werden können. Yaconknollen können weißes, gelbes oder violettes Fruchtfleisch aufweisen, die Schale ist braun oder rot gefärbt. Das Interessanteste an der Pflanze ist jedoch der Geschmack. Nach der Ernte setzt man die Knollen etwa eine Woche dem Sonnenlicht aus, die Knollen schmecken jetzt leicht nach Rettich, Birne und Kohlrabi, je länger die Knollen gelagert werden, desto süßer schmecken sie jedoch. Das Gemüse verwandelt sich zu Obst. Ab Februar schmecken die Knollen sehr süß und man kann nun einen Sirup zum Süßen herstellen.

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Verwendung in der Küche

Die Knollen können sowohl roh als auch gekocht oder gebraten verwendet werden. Sie schmecken als Salat, im Eintopf, im Auflauf oder, in Scheiben gebraten, als Gemüsebeilage. Je süßer die Knolle wird, desto mehr Desserts lassen sich daraus bereiten und sie kann ähnlich wie Zucchini oder Bananen in Kuchen oder Waffeln verbacken werden.

Rundum gesund

Die Knollen sind reich an Inulin, ein Kohlenhydrat, das erst von den Darmbakterien abgebaut wird. Die Knolle ist daher für Diabetiker sehr interessant. Erst wenn die Knolle süßer wird, baut sich das Inulin zu Fructose ab. Die Knolle gilt als sehr gesund, sie soll das Hungergefühl dämpfen und für einen gesunden Darm sorgen. In ihrer Heimat Südamerika weiß man um die gesunde Wirkung auf den Blutzuckerspiegel, man nutzt auch die leicht bitteren Blätter als Tee zur Senkung des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern.

Anspruchslos, aber nicht frosthart

Sie stellt kaum Ansprüche an den Boden, bevorzugt aber einen lockeren, sandreichen Boden, damit sich die Knollen gut entwickeln können. Mögliche Schädlinge sind Schnecken oder Wühlmäuse, ansonsten benötigt die Yacon nur viel Wasser im Sommer, was bei der großen Blattmasse nicht verwunderlich ist. Jungpflanzen werden erst nach den Eisheiligen gepflanzt, die man selbst im Frühjahr aus den überwinterten Brutknollen zieht. Einige gut sortierte Gärtnereien bieten auch Jungpflanzen zum Kauf an.

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