Mittwoch - 19.03.2025
Werbung

Welttag der Hülsenfrüchte

Kleine Samen mit großer Wirkung

Am 10. Februar wird weltweit der Internationale Tag der Hülsenfrüchte begangen. Initiatoren dieses Tages sind die Vereinten Nationen, die damit die enorme Bedeutung von Hülsenfrüchten für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt hervorheben wollen. Der Tag soll dazu anregen, den Konsum von Hülsenfrüchten zu steigern und so das persönliche Wohlbefinden und die Natur zu fördern.

Vom einstigen Überfluss zum modernen Verzicht

Noch Ende des 19. Jahrhunderts konsumierten die Menschen in Deutschland und Österreich jährlich rund 20 kg Hülsenfrüchte pro Kopf. Heute liegt der Wert nur noch bei ein bis zwei Kilogramm. Diese Entwicklung spiegelt eine zunehmende Abkehr von den nährstoffreichen Hülsenfrüchten wider. Dabei sind Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen und Co. nicht nur wertvolle Nahrungsmittel für den Menschen, sondern auch wichtige Lebensgrundlagen für viele Insektenarten und sogar für den Boden selbst.

Werbung

Mehr als nur pflanzliches Eiweiß

Die Vielfalt der Hülsenfrüchte ist beeindruckend: Rund 18.000 Sorten existieren weltweit, wobei in Europa vor allem Sojabohnen, Körnererbsen, Ackerbohnen und Süßlupinen angebaut werden. Diese Pflanzen sind ein unverzichtbarer Bestandteil einer pflanzlichen Ernährung und tragen zudem erheblich zur Nachhaltigkeit bei. Ein Beispiel für diesen Zusammenhang ist die „Planetary Health Diet“, die von der Eat-Lancet-Kommission entwickelt wurde. Diese Ernährungsweise empfiehlt täglich 75 Gramm Hülsenfrüchte, um eine gesunde und umweltfreundliche Ernährung für die wachsende Weltbevölkerung zu gewährleisten. So zeigt die Kommission, dass auch eine Weltbevölkerung von zehn Milliarden Menschen im Jahr 2050 innerhalb der ökologischen Belastungsgrenzen der Erde ausreichend versorgt werden kann.

Die Rolle von Hülsenfrüchten als hochwertige Eiweißquelle ist nicht zu unterschätzen. Der Bedarf an pflanzlichem Eiweiß wächst, vor allem unter jenen, die tierische Produkte meiden oder deren Verzehr einschränken müssen. Hülsenfrüchte, insbesondere Sojabohnen, Erbsen und Lupinen, liefern hervorragende Eiweiße, die in unterschiedlichsten Produkten wie Suppen, Soßen, Backwaren, Nudeln, Sportlernahrung und Fleischersatzprodukten Verwendung finden. Auch die Stärke, die in vielen dieser Pflanzenarten enthalten ist, hat vielfältige Anwendungen in der Lebensmittelproduktion.

Kulinarische Vielseitigkeit und praktische Vorteile

Hülsenfrüchte bieten zudem kulinarische Flexibilität. Sie finden sich in traditionellen Gerichten wie der Erbsensuppe ebenso wie in modernen Kreationen wie Bowls und Dips. Ihre lange Haltbarkeit und die einfache Zubereitung machen sie zu einer praktischen Wahl für die tägliche Ernährung, auch in der Landwirtschaft. Insbesondere in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung immer wichtiger werden, stellen Hülsenfrüchte eine lohnenswerte Option für Landwirte dar.

Nachhaltigkeit für Boden und Insekten

Ein herausragender Vorteil von Hülsenfrüchten ist ihre Rolle im Boden. Diese Pflanzen gehen eine symbiotische Beziehung mit sogenannten Knöllchenbakterien ein, die an den Wurzeln der Hülsenfrüchte siedeln. Diese Mikroorganismen binden Stickstoff aus der Luft und machen ihn für die Pflanzen verfügbar – eine Düngung ist dadurch überflüssig. Die Pflanzenreste und Wurzeln, die nach der Ernte auf dem Feld bleiben, geben wertvollen Stickstoff an den Boden zurück und verbessern zugleich die Bodenstruktur. Die Blüten der Hülsenfrüchte sind zudem eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Hülsenfrüchte haben das Potenzial, eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung der Zukunft zu spielen. Ihre Vielseitigkeit in der Küche, ihre Vorteile für die Umwelt und ihre Rolle als wertvolle Eiweißquelle machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer zukunftsfähigen Landwirtschaft.

www.ufop.de

Werbung
Werbung

Print

Netzwerk

Im Trend

Aktuell

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.