Samstag - 20.04.2024
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„Vom Acker zum Teller“ verlangt Kennzeichnungspflicht

Ministerin Elisabeth Köstinger und Stephan Pernkopf (Präsident des Ökosozialen Forums Österreich und Europa) forderten im Rahmen der aktuellen Wintertagung eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung.


Rohstoff- und Energiepreise steigen derzeit, Lieferketten werden fragiler und der Weltmarkt volatiler. U.a. unter diesen Rahmenbedingungen hat der Präsident des Ökosozialen Forums Österreich & Europa, Stephan Pernkopf, aktuell die Wintertagung 2022 des Ökosozialen Forums eröffnet. Er hebt aber auch positive Entwicklungen hervor. So sei der ländliche Raum ein Gewinner der Pandemie, denn die Nachfrage nach regionalen Produkten sei enorm gestiegen. Zum Motto der heurigen Wintertagung „Zukunft dank Herkunft?“ antwortet Pernkopf: „Für mich ist klar: Ohne Herkunft keine Zukunft! Herkunft gibt Sicherheit. Denn nur dann weiß man, wie etwas produziert wird.“ Für Lebensmittel fordert Stephan Pernkopf daher eine verpflichtende Kennzeichnung, die „ein Bürgerrecht ist“.

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Die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, Elisabeth Köstinger, verweist dazu auf das bereits fertige Gesetz zur Herkunftskennzeichnung, das demnächst in Begutachtung gehen wird: „Die Konsumenten wollen bei verarbeiteten Produkten sehen, woher die wertvollen Rohstoffe wie Fleisch, Eier und Milch stammen. Es wird künftig nicht mehr möglich sein, Inhaltsstoffe aus anderen Ländern zu verwenden und mit Österreich zu werben. Das muss auch auf EU-Ebene lückenlos umgesetzt werden, denn wenn man eine Strategie vom Acker bis zum Teller umsetzt und dann die Produkte nicht entsprechend kennzeichnet, führt sich das System ad absurdum.“

Herkunft und Produktionsweise wird verstärkt nachgefragt

Köstinger hob die positiven Effekte der COVID-Pandemie für die Landwirtschaft hervor: „Durch die COVID-Pandemie hat ein Umdenken in der Gesellschaft stattgefunden. 2020 hatten wir mit plus 24 Prozent das historisch höchste Wachstum bei der Nachfrage nach regionalen Produkten aus Direktvermarktung. Die Konsumenten fragen auch verstärkt Herkunft und Produktionsweise nach und machen sich Gedanken über die künftige Landwirtschaft.“

Um unfaire Handelspraktiken künftig zu verhindern, gilt seit 1. Jänner 2022 außerdem ein neues Gesetz, zudem wird ab 1. März eine Ombudsstelle für Betroffene eingerichtet. Ziel ist es, dass Handels- und Verarbeitungsbetriebe die Bauern nicht mehr unter Druck bringen können. „Es geht darum, dass endlich das in der Werbung vermittelte Bild der Landwirtschaft am Verhandlungstisch gelebt wird“, so Elisabeth Köstinger. Der Bund gehe jedenfalls als Vorreiter voran und habe die öffentliche Beschaffung auf regionale und saisonale Produkte umgestellt. „Damit leisten wir einen Beitrag dazu, dass heimische Produkte stärker wertgeschätzt werden und ein fairer Preis bezahlt wird.“

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