Am 23. September 2024 fand im Wiener Ares Tower in der «wolke 19» die glanzvolle Verleihung der VINEUS Wine Awards statt. Die österreichische Weinszene, die sich längst zu einem global anerkannten Qualitätsstandard entwickelt hat, feierte ihre Spitzenleistungen in fünf Kategorien. Zum 13. Mal wurden herausragende Winzer, Sommeliers und Betriebe ausgezeichnet, die mit ihrem Einsatz und Innovationsgeist die heimische Weinkultur prägen und weiterentwickeln. Die Veranstaltung, die von Transgourmet organisiert wurde, bot nicht nur eine Bühne für erfahrene Größen, sondern stellte auch aufstrebende Talente in den Fokus.
Newcomer im Weinbau: Der frische Wind der Branche
Der diesjährige VINEUS Wine Award bewies einmal mehr, dass der österreichische Weinbau durch junge, dynamische Winzer entscheidend vorangetrieben wird. Mit großer Begeisterung wurde Stefan Gilg als „Newcomer Winzer des Jahres“ ausgezeichnet. Der 31-Jährige, der das Weingut Gilg in Hagenbrunn seit 2021 in der vierten Generation führt, beeindruckte die Jury durch seine innovativen Ansätze und die hohe Qualität seiner Weine. Mit viel Leidenschaft widmet sich Gilg vor allem den klassischen Rebsorten der Region wie Grünem Veltliner und Welschriesling. Besonders hervorgehoben wurde sein Gelber Muskateller 2022, der durch seine Eleganz besticht, sowie sein kraftvoller Merlot Reserve 2021. Gilg, der das Familienweingut gemeinsam mit seiner Frau führt, steht exemplarisch für eine neue Generation von Winzern, die Tradition mit Moderne verbinden und dabei frische Akzente setzen.
Ein weiteres junges Talent der Branche ist der „Newcomer Sommelier des Jahres“, Moritz Huth. Der 20-Jährige, der aus einer Wiener Gastronomenfamilie stammt, hat sich durch seine außergewöhnliche sensorische Begabung bereits einen Namen gemacht. Obwohl blind, kann Huth Weine mit einer Präzision beschreiben und analysieren, die selbst erfahrene Sommeliers ins Staunen versetzt. Seine Fähigkeit, Nuancen zu erkennen, die anderen verborgen bleiben, macht ihn zu einem besonderen Akteur in der Weinszene. Mit viel Ehrgeiz verantwortet er bereits den Weineinkauf und die Gestaltung der Weinkarten in den sechs Huth-Betrieben in Wien.
Genuss und Erlebnis: Familie Tschermoneggs Erfolgskonzept
Wein ist längst mehr als nur ein Getränk – er ist Erlebnis. Das unterstreicht der VINEUS Award für das „Genuss-Erlebnis am Weingut“, der dieses Jahr an die Familie Tschermonegg ging. Ihr Weingut in der Steiermark ist ein perfektes Beispiel für die Verschmelzung von Wein, Kulinarik und Tourismus. Gäste können hier nicht nur die hochwertigen, aromatischen Weine genießen, sondern auch direkt am Weingut übernachten und den Alltag hinter sich lassen. Ob im Liegestuhl zwischen den Reben oder im Wellnessbereich mit Blick auf Slowenien – das Weingut Tschermonegg bietet ein ganzheitliches Erlebnis für die Sinne, das die Jury überzeugte.
Weitzer Betriebe: Meister der Weinkultur in der Gastronomie
In der Kategorie „Trinkwerk Goliath“ wurden die Weitzer Betriebe ausgezeichnet, die für ihre herausragenden Weinkarten und ihre Liebe zum Detail gewürdigt wurden. Die eigentümergeführte Weitzer Gruppe, die neben ihren Hotels auch mehrere Gastronomiebetriebe betreibt, setzt auf eine persönliche und maßgeschneiderte Weinphilosophie. Statt standardisierter Weinkarten wird in jedem Restaurant und Hotel auf die Vorlieben und Bedürfnisse der jeweiligen Gäste eingegangen. Dieses Konzept überzeugte die Jury, die insbesondere die sorgfältige Kuratierung des Weinangebots hervorhob. Die Weitzer Betriebe haben sich dadurch einen festen Platz in der österreichischen Gastroszene erarbeitet, und ihre Weinvielfalt ist zu einem Markenzeichen geworden.
Willi Sattler: Ein Leben für den Wein
Die bedeutendste Auszeichnung des Abends ging an Willi Sattler, der für sein Lebenswerk geehrt wurde. Der Pionier des steirischen Weinbaus führte das Weingut Sattlerhof mit großem Engagement zu internationalem Erfolg und war einer der ersten, der konsequent auf biologische und biodynamische Bewirtschaftung setzte. Mit gerade einmal 18 Jahren übernahm er den Betrieb, baute ihn stetig aus und etablierte die Region um Gamlitz als Hochburg des Qualitätsweins. Seine Vision, den Weinbau nachhaltig und im Einklang mit der Natur zu betreiben, prägt den Sattlerhof bis heute. Heute übergibt er den Betrieb an seine Söhne, bleibt aber weiterhin eine prägende Persönlichkeit der österreichischen Weinwelt. Sattlers Philosophie „Ein Hof – eine Familie – ein Kreislauf“ spiegelt sich nicht nur in seinen Weinen, sondern in seinem gesamten Wirken wider.