Doch woher stammen die beliebten Herbstfrüchte wirklich? Der Verein „Land schafft Leben“ hat sich auf die Spurensuche begeben und die Herkunft von Kürbissen und Kürbiskernölen in heimischen Supermärkten genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist erfreulich und zeigt, wie wichtig Regionalität für die österreichische Landwirtschaft ist.
Laut Maria Fanninger, der Gründerin von „Land schafft Leben“, stellt der Kürbis ein hervorragendes Beispiel für Regionalität und Saisonalität dar. „Im Herbst wird mit Abstand am meisten Kürbis gegessen und der Handel deckt die große Nachfrage ausschließlich mit Kürbissen aus Österreich, die hier gerade Saison haben.“ Dies spricht für die Qualität der heimischen Produkte und deren frische Verarbeitung.
Fehlende Herkunftsangaben bei geschnittenen Kürbissen
Allerdings gibt es auch kritische Punkte zu beachten. Bei geschnittenen, abgepackten Kürbissen fehlt in vielen Supermärkten die Herkunftsangabe. Dies liegt daran, dass solche Produkte aufgrund des Schneidens als verarbeitete Lebensmittel gelten, für die keine Herkunftskennzeichnung verpflichtend ist. „Dass die Herkunft ein- und desselben Lebensmittels nicht mehr angegeben werden muss, sobald es verarbeitet worden ist, finde ich vollkommen widersinnig“, meint Fanninger. „Nur weil der Kürbis geschnitten ist, ist mir ja nicht plötzlich egal, woher er kommt. Wir brauchen unbedingt eine durchgängige Herkunftskennzeichnung, auch für verarbeitete Lebensmittel.“ Diese Anforderung ist besonders relevant, da Verbraucher immer bewusster auf die Herkunft ihrer Lebensmittel achten und Qualität schätzen.
Qualitätssiegel für Kürbiskernöl
Ein weiterer erfreulicher Aspekt ist die Tatsache, dass der Großteil der Kürbiskernöle in den Supermärkten das „g.g.A.“-Siegel trägt. Die „geschützte geografische Angabe“ ist ein EU-weites Qualitätssiegel, das garantiert, dass mindestens ein Produktionsschritt in einer definierten Region erfolgt. Für das Kürbiskernöl bedeutet dies, dass sowohl der Anbau der Kürbisse als auch die Pressung der Kerne in den festgelegten Gebieten der Steiermark, Niederösterreichs und des Burgenlandes erfolgen muss. Dies sichert nicht nur die Qualität der Produkte, sondern auch die Identität der regionalen Landwirtschaft. „Das ist schön zu sehen – und kann ein Vorbild für viele andere Lebensmittel sein“, so Fanninger.
Bewusster Einkauf für mehr Nachhaltigkeit
Insgesamt zeigt der Supermarkt-Check von „Land schafft Leben“, dass österreichische Verbraucher beim Kauf von Kürbissen und Kürbiskernöl auf die Regionalität setzen können. Dennoch bleibt die Forderung nach einer durchgängigen Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte wichtig, um Transparenz zu gewährleisten und den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, informierte Entscheidungen zu treffen. Die bevorstehende Halloween-Zeit ist eine hervorragende Gelegenheit, um auf die Vielfalt und die Qualität der heimischen Kürbisse aufmerksam zu machen – denn Regionalität schmeckt nicht nur gut, sie unterstützt auch die heimische Landwirtschaft und fördert ein nachhaltiges Bewusstsein beim Einkauf.