Samstag - 25.01.2025
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Milchexporte 2024 weiter gestiegen

Petschar fordert verpflichtende Herkunftskennzeichnung

TitelbildRalf R

Die österreichische Milchwirtschaft blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück, in dem die Exportzahlen erneut leicht gestiegen sind. Laut aktuellen Daten von Statistik Austria konnten heimische Molkereien in den ersten drei Quartalen beeindruckende 1,32 Milliarden Euro durch Exporte erwirtschaften. „Mit den leicht steigenden Exportzahlen hat die österreichische Milchwirtschaft auch im heurigen Jahr ihre Leistungsfähigkeit auf den internationalen Märkten unter Beweis gestellt“, betonte Helmut Petschar, Präsident des Milchverbandes Österreich (MVÖ).

Besonders gefragt waren hochwertige, konsumfertige Milchprodukte, allen voran Käse, der mehr als die Hälfte der Exporte ausmacht. Deutschland bleibt mit 50 Prozent der wichtigste Handelspartner, gefolgt von Italien (18 Prozent) und Griechenland. Insgesamt beliefert Österreich 101 Länder weltweit.

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Hoher Außenhandelssaldo dank Exportschwerpunkt

Während die Exporte steigen, verzeichnete Österreich auch einen Importzuwachs auf 864 Millionen Euro. Dennoch bleibt die Handelsbilanz mit einem Plus von 461 Millionen Euro klar positiv. Rund 45 Prozent der heimischen Milchproduktion gehen ins Ausland, was die starke internationale Verflechtung der Branche unterstreicht.

Besonders bemerkenswert ist die enge Bindung an den deutschen Markt, wo etwa jeder vierte Liter österreichischer Milch landet. Doch dieser Erfolg ist nicht selbstverständlich: Umso wichtiger ist daher die Absicherung dieser Exportmärkte, wenn etwa neue Anforderungen entstehen, wie zuletzt in Deutschland im Bereich Tierwohl. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit muss Österreich vor allem über seine hohen Qualitätsstandards sicherstellen, so Petschar.

Herkunftskennzeichnung: Ein lange überfälliger Schritt

Sorge bereitet dem MVÖ-Präsidenten jedoch die fehlende verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Milchprodukte in Österreich. „Von der Milchwirtschaft werden laufend strengere und kostentreibende Auflagen und höhere Standards gefordert, die von der Milchwirtschaft auch erbracht und kontrolliert werden. Importiert werden aber Produkte mit zumeist geringeren Standards und damit geringeren Gestehungskosten“, kritisierte Petschar. Diese landen dann oft als Eigenmarken in Supermärkten, in der Lebensmittelverarbeitung oder in der Gastronomie – für Konsumenten bleibt ihre Herkunft meist unklar.

Petschar mahnt, dass viele Konsumenten irrtümlich von heimischer Herkunft ausgehen, wenn einzelne Produkte stark mit österreichischer Qualität beworben werden. Häufig enthalten Produkte unter derselben Marke sowohl heimische als auch ausländische Ware, oft nur erkennbar durch minimale Verpackungsänderungen. In den aktuellen Regierungsverhandlungen sieht Petschar die Chance, das Thema Herkunftskennzeichnung endlich auf die politische Agenda zu setzen. „Zu hoffen bleibt, dass die verpflichtende Herkunftskennzeichnung endlich umgesetzt wird“, so sein Appell.

Für die Zukunft der österreichischen Milchwirtschaft ist klar: Nur durch Transparenz und konsequente Qualitätsstrategie kann die Branche sowohl auf den heimischen als auch auf den internationalen Märkten erfolgreich bleiben.

www.voem.or.at

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