Lisa und Sebastian Zanker öffneten ihren Hof in Bruck an der Leitha für mehr als 80 Erwachsene und 20 Kinder. Der Hofbesuch, organisiert von den Vereinen Wirtschaften am Land und Junge Landwirtschaft Österreich, ermöglichte den Gästen einen spannenden und persönlichen Einblick in die Welt der Kreislaufwirtschaft – und das mitten im Schweinestall. Hier, wo das Leben vom Acker über den Stall bis zum Teller reicht, lernten die Besucher, wie nachhaltig und verantwortungsbewusst moderne Landwirtschaft sein kann.
Farmfluencer: Landwirtschaft im digitalen Zeitalter
Wer heute einen echten Blick hinter die Kulissen der Landwirtschaft werfen möchte, kann auf eine die sogenannten Farmfluencer zählen. Diese jungen Landwirtinnen und Landwirte nutzen die sozialen Medien, um ihre Arbeit mit der Welt zu teilen. Authentisch, direkt und ohne Filter – sie zeigen die schönen, aber auch die herausfordernden Seiten des Lebens auf dem Hof. Lisa Zanker ist eine von 24 Farmfluencern, die mit ihren Beiträgen Tausende von Menschen erreichen und ihnen die oft unsichtbare Seite der Landwirtschaft näherbringen.
„Wir zeigen das echte Leben am Hof, nicht nur die schönen Seiten, sondern auch die täglichen Herausforderungen“, erklärt Lisa Zanker. Sie und ihr Mann Sebastian haben sich nicht nur dem Erfolg ihrer Schweinehaltung verschrieben, sondern auch der Kommunikation und Aufklärung über die wichtigen Themen der nachhaltigen Landwirtschaft. Ihr Ziel ist es, durch ihre Beiträge die Wahrnehmung und Wertschätzung für die heimische Landwirtschaft zu fördern.
Einblicke in die Kreislaufwirtschaft
Der Besuch auf dem Zanker-Hof ermöglichte den Teilnehmern, die komplexen Abläufe der Kreislaufwirtschaft in der Schweinehaltung hautnah zu erleben. Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist einfach, aber äußerst effektiv: Tiere werden dort gehalten, wo ihre Nahrungsgrundlage direkt aus der eigenen landwirtschaftlichen Produktion stammt. Die Ausscheidungen der Tiere werden als wertvoller Dünger auf die Felder zurückgeführt, wodurch Nährstoffe im natürlichen Kreislauf bleiben. Nichts geht verloren, alles wird sinnvoll genutzt.
„Es geht nicht nur um Wissen, sondern auch um Wertschätzung“, betonen Lisa und Sebastian Zanker. „Wie wir Fleisch wertschätzen, entscheidet darüber, wie Tiere gehalten werden.“ Dieser respektvolle Umgang mit den Tieren und den Ressourcen des Hofes zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Führung. Die Teilnehmer erhielten tiefgehende Informationen über die verschiedenen Stationen der Schweinehaltung – von der Geburt der Ferkel bis hin zur Weiterverarbeitung des Fleisches.
Nachhaltige Landwirtschaft – Ein Vorzeigebetrieb
Die Familie Zanker lebt und arbeitet nach dem Prinzip der Ressourcenschonung und der regionalen Wertschöpfung. Ihr Betrieb ist ein Beispiel dafür, wie nachhaltige Landwirtschaft in Österreich mit kurzen, regionalen Lieferketten funktionieren kann. Dabei setzen sie auf enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und achten darauf, dass alle Ressourcen effizient genutzt werden. Die Landwirtschaft muss nicht nur ertragreich, sondern auch im Einklang mit der Natur betrieben werden. Genau das zeigt die Familie Zanker auf ihrem Hof.
Ein köstlicher Abschluss
Nach der spannenden Führung konnten sich die Gäste bei einem gemeinsamen Spanferkelessen von der Qualität der Produkte aus dem eigenen Betrieb überzeugen – ein gelungener Abschluss eines gelungenen Tages, der das Verständnis für die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft in der Schweinehaltung weiter vertiefte und den Wert der Landwirte als unverzichtbare Akteure in unserer Gesellschaft unterstrich.